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Interview mit einem Distrikt Governor: Jean Karalis

Im Interview mit einem Assistant Governor des Distrikts 1950: Jean Karalis

Anlässlich eines Besuches im Rotary Club Bamberg Schloss Geyerswörth konnten die Freund*innen einen intensiven Einblick in diese verantwortungsvolle Tätigkeit gewinnen.

Was macht ein Assistant Governor? Wie sieht sein Tätigkeitsfeld aus?

Der Assistant Governor ist die Verbindung zwischen Club und Distrikt. Er hält die Clubs am Laufenden über aktuelle Themen und Entwicklungen. Er steht mit Rat und Tat zur Seite und versucht bei aktuellen Anforderungen der Clubs zu unterstützen. Er stellt insbesondere Verbindungen bei Spezialthemen, z.B. Grants, zu den versierten Spezialisten auf Distriktebene her, um Aktivitäten zu einem positiven Abschluss zu bringen. Er dient den Präsidenten aber auch als Ratgeber in Konfliktsituationen. Der Assistant fördert den Austausch, schafft clubübergreifende Verbindungen und befördert Initiativen, überall dort, wo sie gewünscht sind.

Wie nehmen die Clubs Deine Bereitschaft zu unterstützen an?

Die Tätigkeit wird sehr wohlwollend aufgenommen und ist auch gewünscht. Insbesondere im Vorfeld einer anstehenden Präsidentschaft ist doch eine gewisse Unsicherheit bei den Incoming-Präsident*innen gegeben. Die ersten Meetings und die Gespräche in der Runde der Incomings ist da ein sehr gerne angenommenes Instrument. Meine Angebote werden natürlich in unterschiedlicher Intensität aufgenommen. Während der eine wenige Anforderungen hat, freut sich der andere, dass er auf zusätzliche Hilfe zugreifen kann. Dies kann, z.B. bei Intercity Meetings, sehr von Nutzen sein. Natürlich greift der Assistant Governor nicht in das aktive Clubleben ein. Es ist eine Balance aus Angebot und Aktivität zu den Clubs. Ich will auf keinen Fall aufdringlich sein, aber auf der anderen Seite mit Präsenz und Kontakt die vielfältigen Möglichkeiten kommunizieren. Das wird einmal mehr einmal weniger in Anspruch genommen.

Was hat Dich bewogen dieses Amt anzunehmen?

Nachdem ich viele Aufgaben in meinem Heimatclub RC Herzogenaurach bereits begleitet hatte, hatte ich mich sehr gefreut, als mich mein Freund Dr. Udo Feldheim vom RC Ansbach für das Amt vorgeschlagen hatte. Ich gebe zu, dass ich die „Ruhe“ nach meiner Präsidentschaft auch ein Stück weit genossen hatte. Dennoch war für mich der „Distrikt“ sehr abstrakt und tatsächlich nie so greifbar gewesen. Auch war mir die Möglichkeit der Mitwirkung im Rotary Distrikt 1950 nie bewusst gewesen. Es war ein Mix aus Neugier auf die Aufgabe und der Arbeit im Distrikt im Allgemeinen. Aber der in meinen Augen schönste Begleiteffekt war das Kennenlernen vieler neuer Freunde und der Austausch mit ihnen.

    

Welche Clubämter hattest Du bereits inne?

Ich wurde 2012 im RC Herzogenaurach aufgenommen. War dann sehr schnell Sekretär, dann Schatzmeister im Hilfswerk für 3 Jahre und 2017/2018 Präsident. Danach habe ich den Internationalen Dienst, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und die Betreuung der Homepage bis 2021 übernommen. Im kommenden Jahr werde ich Clubmeister sein.

Gibt es eine Vorbereitung auf das Amt des Assistant-Governors? Wie Schulungen, Workshops, Einarbeitung durch Vorgänger?

Nein, gibt es nicht konkret. Aber durch zeitnahe Meetings in gemeinsamer Runde mit allen Assistant Governors wird sehr schnell eine Gemeinschaft entwickelt. Natürlich gibt es dann turnusmäßige Meetings mit dem Governor und Distriktveranstaltungen, an denen Workshops durchgeführt werden. Wie immer ist das Get-together und die Gespräche die wertvollste Komponente. Der Austausch mit Gleichgesinnten und das Besprechen von Situationen und Erlebten zahlt auf das Konto Erfahrung und Wissen ungemein ein. Eine sehr wertvolle Erfahrung für mich.

Was würdest Du einer rotarischen Freundin/einem rotarischen Freund empfehlen, der sich für dieses Amt interessiert?

Ich kann dieses Amt sehr empfehlen! Wer Interesse an Menschen hat, rotarische Freundschaften über den eigenen Club hinausfinden und pflegen möchte und Interesse hat Neues innerhalb der rotarischen Welt entdecken will, für die-/denjenigen ist das Amt des Assistant Governors prädestiniert. Ich bin überall freundlich empfangen worden und habe das Clubleben anderer Clubs kennengelernt. Dies inspiriert und ist einmal mehr der berühmte Blick über den Tellerrand hinaus. Der Aufwand ist überschaubar. Wer es gewohnt ist Zeitkontingente zu managen bekommt das auch gemanagt. Es gibt einige wenige Pflichttermine im Jahr, ansonsten ist es im Verantwortungsbereich des Einzelnen wieviel sie/er wann investiert. Auch diese Freiheit der Selbstorganisation macht das Amt attraktiv. Ich fahre gerne zu anderen Clubs, auch bei interessanten Vorträgen. Das Amt ist sicherlich eines der Attraktivsten auf Clubebene für kommunikative und aktive rotarische Freunde:innen.

Durch Dein Amt als Assistant-Governor bist Du auch Mitglied des Beirats des Distrikts. Welche Aufgaben warten dort auf Dich?

Auf Distriktebene werden die strategischen Weichen gestellt. Quo vadis 1950! Im Beirat werden Themen diskutiert, neue Ansätze debattiert und Entscheidungen gefällt. So wird im Beirat z.B. der neue Governor gewählt, über den Haushalt entschieden und andere Bereiche bearbeitet, die wichtig für den Zusammenhalt und die Weiterentwicklung des Distrikts sind.

Welche Änderungen/Verbesserungen/Weiterentwicklungen in diesem Amt würdest Du Dir wünschen/vorschlagen?

Eine klare Verbesserung würde ich darin sehen, wenn die amtierenden Präsidenten*innen, noch mehr auf die Möglichkeiten der Assistant Governors aktiv zugreifen würden. Es gibt sehr viele Ansätze, bei denen rotarische Freund*innen im Distrikt mit Ihrem Sachverstand in den einzelnen Disziplinen unterstützen könnten. Das ist in den Clubs noch nicht überall so bekannt und wird zu wenig genutzt. Noch mehr Vernetzung und die Kommunikation „DORT können wir euch helfen!“ … ist meines Erachtens sehr zielführend gute Ideen und Projekte zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

Lieber Jean, habe vielen Dank für das ausführliche Gespräch, Deine wertvolle Unterstützung sowie Deine aktive Mitarbeit im Distrikt 1950.

Das Gespräch mit dem Assistant Governor führte Dr. Manuela Mahn, Distrikt International Service Chair und Öffentlichkeitsbeauftragte des RC Bamberg-Schloss Geyerswörth.

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